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Jahresrückblick 2023 oder Love, Peace and Harmony.

Buongiorno People… long time no see.
Wer mich und meinen Blog länger kennt, weiß, dass ich seit vielen Jahren immer am Jahresende einen Jahresrückblick poste. Normalerweise kurz vor Silvester, aber dieses mal sind mir so viele Dinge dazwischen gekommen, dass ich erst jetzt dazu komme.
Geschrieben habe ich das gute Stück schon Ende November/Anfang Dezember. Here you go:

Um Glücklich zu sein, ist es nicht notwendig, dass alle Träume wahr sind. Vielleicht hört sich das negativ an – aber es ist im Gegenteil sehr positiv gemeint.
Hallo und herzlich willkommen zu meinem Jahresrückblick. Alle Jahre wieder versammeln wir uns hier und ich teile meine Gedanken zum vergangenen Jahr mit euch. Normalerweise, man kann schon sagen traditionellerweise fängt das Schreiben eines Jahresrückblickes damit an, den Beitrag vom letzten Jahr zu lesen, um zu schauen, was sich verändert hat und was ich gelernt habe. Dieses Jahr (bzw. letztes) ist aber in jeglicher Hinsicht anders. Ich habe bewusst den letzten Jahresrückblick nicht gelesen, weil ich nur nach vorne schauen will und mich auch nicht selber wieder traurig machen möchte. Ich will mich nicht erinnern wie ich mich (vor-)letztes Jahr gefühlt habe – es war nicht schlecht, aber nicht mit diesem (bzw. letztem, ein wenig schwierig wenn man etwas aus der Perspektive vom letzten Jahr geschrieben hat und es dieses Jahr postet und es sich auch noch teilweise aufs vorletzte Jahr bezieht :D) zu vergleichen – wer ich war und wer ich heute bin. Es gibt wirklich keinen speziellen Grund, eher sind viele Dinge in meinem Leben überhaupt nicht so wie ich sie mit vorgestellt habe mit 27. Ich wohne immer noch Zuhause, habe einen Job, der mich nicht erfüllt und nur als Übergangslösung dient, ich bin oft alleine, habe keinen Parnter, könnte noch viel mehr an mir arbeiten, treffe oft nicht die richtigen Entscheidungen – kurzgesagt es ist bei weitem nicht perfekt – und trotzdem war ich dieses (bzw. letztes) Jahr die ausgeglichenste Person, die ich kenne. Ich wundere mich jeden Tag über diesen Zustand und bin dankbar. Ich habe nichts bestimmtes unternommen um hier hin zu kommen, es war ein unterbewusster Prozess, vielleicht ist es auch das Alter, ich weiß es nicht.
Durch meinen Gemütszustand sind mir zwei Dinge bewusst geworden: zum einen, wenn es euch nicht gut geht, bzw. ihr nicht glücklich seid, euch einfach irgendwas fehlt, ihr denkt ihr hättet euer Leben nicht im Griff – wird euch kein neues Mindset, kein Yoga, keine Diät, keine Ernährungsumstellung, keine Supplements, kein Tagebuch, kein Sport, kein Hobby, kein nichts helfen. Hört sich vielleicht radikal an, aber ihr könnt machen was ihr wollt, könnt jeden Tag Räucherstäbchen anzünden, könnt jeden Tag meditieren, könnt jeden Tag Hörbücher zur Persönlichkeitsentwicklung hören, aber dadruch wird es euch nicht automatisch besser gehen. All diese Dinge können euch helfen, manches mach ich selber, nichts davon ist schlecht, ganz im Gegenteil, aber wenn sich nichts in euch drinnen ändert, ändert sich auch euer Gemütszustand nicht. Kann sein, dass sich das platt anhört, aber so war meine Erfahrung – zuerst muss in euch selbst was passieren, damit ihr heilen könnt. Und die äußeren Einflüsse, die können trotzdem hilfreich sein, jeder muss nur sein eigenes Tool finden, was einem hilft, für die einen mag das Sport sein, für jemand anderen ist es viellleicht das Schreiben.
Zum anderen habe ich durch meinen Wohlbefinden gelernt, um Glücklich zu sein braucht es nicht all das, was man sich wünscht. Ich hab bei weitem, wirklich bei weitem, noch nicht meine Ziele erreicht und wie gesagt es läuft bei mir nicht perfekt, man hat seine Baustellen und Probleme und doch bin ich dieses Jahr einfach ausgeglichen, ruhig, beseelt, glücklich – love, peace and harmony, wie ich immer sage oder kumbaya. In diesen Zeiten hört sich das sicher wie eine schlechter Scherz an, aber es ist die Wahrheit.

Dieses Jahr hatte ich noch eine weitere Erkenntnis, eine Lektion fürs Leben. Ich nannte sie spiritual awakening. Und zwar feierte die Firma, wo ich momentan angestellt bin im September 10 Jähriges Jubiläum und lud alle für 2 Tage nach Kassel ein. Das war das erste Mal, dass ich meine Kollegen und besonders mein Team in persona kennenlernte, da wir alle im Home Office, in ganz Deutschland verteilt, arbeiten. Jedenfalls als ich nach dieser Feier nach Hause gekommen bin, war ich verändert, ich war so beseelt von den Eindrücken, die ich gesammelt habe. Das hört sich total dramatisch, übertrieben und schmalzig und kitschig an, ich weiß. Was kann schon in zwei Tagen geschehen? Und doch erlebte ich durch mein Team, ja ich meine euch meine Zuckermäuse, durch sie habe ich so etwas schönes gelernt, was mir bis dahin in meinen 27 Jahren verborgen geblieben ist. Ich habe zum ersten Mal gespürt, wie es ist in einer Gruppe komplett aufgenommen zu werden und keine Rolle, wie den Clown spielen zu müssen oder sich komplett zurück zu ziehen und sich als Außenseiter fühlen. Diese zwei Extremen waren meine Realität, immer wenn ich mich mit Menschen traf. Man könnte schnell denken, dass etwas nicht mit mir stimmt oder, dass die Leute mit denen ich mich umgeben habe blöd waren. Aber weder das eine noch das andere waren der Fall. Es geht auch nicht so sehr darum wie es früher war, sondern wie es auch sein kann, wie es sich auch anfühlen kann. Ich bin euch so dankbar, dass ich mich so fühlen konnte wie ich bin und das hat mir eben gezeigt, dass weder mit mir, noch mit den anderen etwas falsch ist, sondern das sich Leute zunächst finden müssen und sich nicht jeder gegenseitig das geben kann, was ich bekommen habe – dieses Zugehörigkeitsgefühl. Das heißt, wenn einige Leute dich nicht mögen, oder dich nicht so akzeptieren, so wie du bist oder du vielleicht sogar mit ihnen befreundet bist, aber dich trotzdem nicht so fühlst wie du selbst, dann bedeutet das nicht, dass mit dir etwas falsch ist, sondern, dass du dein Umfeld ändern musst. Das hört sich sehr basal  und selbstverständlich an. Aber wenn man es, so wie ich, das ganze Leben nicht anders kannte, ist es ein spiritual awakening. Ich kann es auch noch nicht zur Gänze erklären was ich exakt meine, aber ich hoffe trotzdem, das es ansatzweise verständlich ist.
Lasst euch gesagt sein – ihr müsst nicht alles in eurem Leben erreicht haben, ihr müsst nicht problemlos durch Leben gehen, um glücklich zu sein – und das ist doch eine sehr positive Sicht. Aber das heißt nicht, dass ich zufrieden bin mit der Situation und nichts ändere und nicht mehr meine Ziele erreichen will. Ganz im Gegenteil, wird jetzt wieder richtig in die Hände gespuckt. Ich will nächstes (also Ende dieses Jahres) diesen Text lesen und denken – wow wie viel habe ich erreicht.

Hier ist wieder eure Gegenwarts Emi. Das neue Jahr ist schon eingetroffen, deswegen kann ich euch keinen guten Rutsch wünschen. Aber was ich euch in diesem Jahr wünsche, ist Gesundheit, Liebe, und dass ihr nicht zu streng mit euch seid. Hab euch lieb. Schenkt euch gegenseitig mehr Liebe. Love, peace and harmony. Kumbaya.

Eure Hippie-Philosophin Emi <3

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