preloder

leben auf dem land

Eichhörnchen über die Straße, literargische fette Katzen unter Autos, strahlender Sonnenschein, aber bitterkalter Wind. Volle Mülleimer werden für die Müllabfuhr an den Straßenrand gestellt. Motorradfahrer jagen übers enge Land zwischen den Dörfern und grüßen. Kinder schreien auf Spielplätzen. Heute ist Sonntag. Heute geht man spazieren oder sitzt auf dem Balkon, sitzt auf der Terrasse, raucht und trinkt Kaffee. Autos voll mit Taubenkacke und Blütenblättern. Sonnenbrille vergessen. Schnell mit dem Hund raus. Den freien Tag genießen. Morgen wieder Alltag aber heute noch frei. Voller Sand kommen die Kinder die Treppe hoch gestampft. Auf dem Friedhof ist reger Betrieb, Blumen werden gepflanzt, Grabpflege betrieben – aus Pflicht, aus Automatismus, aus Kummer. Man fragt den Bekannten, den man auf der Straße trifft, nach seiner Befindität und wettert gegen das kalte Wetter und kurze Wochenenden. Erzählt sich die Ortsneuigkeiten. Ein neuer Laden öffnete. Mal sehen, wie lange er sich diesmal hält. Hier wahrscheinlich nicht lange. Immer ein auf und zu. Pusteblumenomas schütteln Kissen aus. In der 30er Zone wird Fußball gespielt. Jugendliche trinken auf einer kaputten Bank. Die Sonne geht wunderschön hinter den kranken Wäldern unter. Der Himmel trägt die wärmsten Farben abends. Die Vögel zwitschern. Das Leben auf dem Land ist nicht aufregend, aber es ist einfach. Es ist langsam, ruhig, geschlossen, eingeschworen und nicht modern, nicht Global, nicht international, nicht Urban, aber doch pittoresk. Es ist charmant. Aber doch nicht revolutionär. Es hat seine kleinen kleinbürgerlichen Probleme. Aber auch seine Vorzüge. Schließlich ist es Nacht geworden. Die Rollläden werden runtergelassen. Die automatischen Solar-Lichter, Lampen und Laternen auf den Balkon gehen an. Letzte Runde mit dem Hund. Eine Fledermaus fliegt übers noch kahle Maisfeld.

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